Botulinum

Botox®-FAQ

Was ist Botox®?

Botulinum ist ein Exotoxin des sehr weit verbreiteten Bakteriums Clostridium botulinum und wurde ursprünglich zur Behandlung von Muskelkrämpfen und -verspannungen eingesetzt. Als Neuromodulator verhindert Botulinum zeitlich begrenzt die Kommunikation einer Muskel- und der ihr zugehörigen Nervenfaser. Ohne Stimulation durch den Nerv entspannt sich die Muskulatur.

Dieser Effekt wird in viel geringerer Dosis auch zur Behandlung von mimischen Falten eingesetzt.

Botulinum ist den meisten Menschen unter dem Markennamen “Botox ®” bekannt, obwohl dieses Präparat gar nicht für ästhetische Faltenbehandlungen, sondern nur für krampfhafte Muskelerkrankungen zugelassen ist. Die Handelsnamen in Deutschland seriöser Pharmaunternehmen lauten: Vistabel®, Azzalure®, Alluzience®, Bocouture®, Nuceiva® und Letybo®

Wo wird Botox® eingesetzt?

Die mimischen Muskeln sind fest mit der Haut des Gesichts und des Halses verbunden. Im Gegensatz zu den großen Muskelgruppen des Menschen bewegen die Gesichtsmuskeln bei Anspannung kein knöchernes Gelenk, sondern lediglich die Gesichtshaut. Hierdurch wird ein emotionaler Gesichtsausdruck, wie Freude, Wut oder Trauer erzeugt und anderen Menschen kommuniziert. Im Laufe der Jahre und bei intensiver Nutzung bleiben diese Mimikfalten auch im entspannten Zustand sichtbar. Es bilden sich Krähenfüße, Sorgenfalten oder Zornesfalten.

Durch eine Relaxierung der mimischen Muskulatur mit Botulinum bilden sich bereits entstandene Falten zurück. Noch effektiver ist die Prävention durch Injektion von sehr geringen Mengen an Botox ®, so dass sich Falten erst gar nicht bilden.

Auch der Kaumuskel kann bei Patienten, die unter Zähneknirschen leiden (Bruxismus), effektiv in seiner Hyperaktivität gebremst werden.

Wie läuft die Behandlung ab?

Zunächst werden die für die Falten verantwortlichen Muskeln durch den behandelnden Arzt identifiziert. Mit einer sehr feinen Nadel werden nun winzige Mengen an Botox ® in den Muskelbauch injiziert. In der Regel merkt der Patient nur einen kleinen Pieks. Die eigentliche Behandlung dauert nur wenige Minuten.

Wann tritt die Wirkung ein?

Der Wirkbeginn tritt frühestens nach 24-48 h ein. Die vollständige Wirkung baut sich anschließend über mehrere Tage auf.

Wann bin ich wieder gesellschaftsfähig?

In der Regel sind Sie sofort gesellschaftsfähig. Selten entstehen winzige Blutergüsse an den Einstichstellen und gelegentlich tritt eine umschriebene Rötung auf. Bei Erstanwendung berichten Patienten über leichte Kopfschmerzen am ersten Tag nach der Behandlung.

Wie lange hält die Wirkung einer Botox®-Behandlung an?

Frühestens ein bis zwei Tage, spätestens 14 Tage, nach der Injektion entfaltet Botulinum seine relaxierende Wirkung. Diese ist vollständig reversibel, das heißt, die mimische Muskulatur erlangt ihre ursprüngliche Kraft im Verlauf vollständig zurück. Verschwundene Falten kehren nun durch die verstärkte Bewegung nach und nach in die Haut zurück.

Die Wirkdauer ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und reicht von vier Wochen bis zu einem halben Jahr und liegt durchschnittlich bei ca. 3 Monaten. Dies bedeutet allerdings nicht, dass alle 3 Monate behandelt werden muss. Dies hängt von vielen weiteren Faktoren ab, u.a. der Faltentiefe, dem Alter und den individuellen Vorlieben des Patienten.

Was muss ich nach einer Behandlung mit Botulinum beachten?

Bitte verzichten Sie auf körperliche Anstrengungen, Sport und Sauna für mindestens 24 Stunden.

Wie gefährlich ist eine Behandlung mit Botulinum/Botox®?

Botulinum hat eine sehr große therapeutische Breite. Das bedeutet, dass die Dosis, ab der eine Wirkung erzielt wird, und die Dosis bei der es zu gefährlichen Nebenwirkungen kommt, sehr weit auseinander liegen. Viele frei verkäufliche Medikamente, wie Aspirin ® oder Ibuprofen haben eine deutlich schmalere therapeutische Breite als Botulinum. Das gesundheitliche Risiko einer Botulinum-Therapie ist somit – anders als es die Silbe -tox (Gift) vermuten lässt – sehr gering.